Das Bayerische Landesamt für Umwelt gibt in seinem Merkblatt „Klärschlammentsorgung in Bayern – Planungshilfe für Kommunen“ vom April 2019 klare Hinweise zur Aufgabe der Kommunen bezüglich der Klärschlammentsorgung.

Um die Anforderungen der Klärschlammentsorgung effizient und wirtschaftlich bewältigen zu können, wird eine interkommunale Zusammenarbeit angeraten. Durch die Bündelung von Fachkräften können leistungsfähige, für Arbeitnehmer attraktive Einheiten entstehen. Eine interkommunale Zusammenarbeit kommt den kommunalen Aufgabenträgern mit ihren knappen personellen und finanziellen Ressourcen, den Bürgern als Beitrags- und Gebührenzahler und nicht zuletzt der Umwelt zugute.

Fast alle bisher laufenden Klärschlammverbrennungsanlagen in Deutschland befinden sich an zentralen Standorten, wo bereits ein hohes Klärschlammaufkommen vorherrscht.

Die Vorteile sind offensichtlich:

Die meisten KVA’s sind auf Klärwerksgeländen errichtet, da somit ein Großteil der Transportwege wegfällt.

Im Klärwerk sind Personalstrukturen vorhanden.

Energetische Synergien können genutzt werden: Die Abwärme aus dem Verbrennungsprozess wird bei der Klärschlammtrocknung eingesetzt. Die erzeugte elektrische Energie kommt dem Klärwerk zugute. Abwässer aus der Rauchgasreinigungsanlage können wieder ins Klärwerk zur Reinigung rückgeführt werden.

Klärwerk und KVA arbeiten Hand in Hand. Die Abwasserreinigung kann optimal auf die Anforderungen der Verbrennung angepasst werden oder umgekehrt muß die Verbrennungsanlage auf den vorherrschenden zu verbrennenden Klärschlamm ausgelegt und geplant werden.

Es macht keinen Sinn, zigtausende Tonnen Schlamm an einen entlegenen Standort zu transportieren und danach mehrere tausend Tonnen angefallene Asche wieder zu entsorgen. Da in Breitenhart keine Phosphorrückgewinnung geplant ist, kann das Argument „Phosphorrecycling“ nicht gelten. In Breitenhart wird nur eine Deponierung der Aschen, die zudem noch mit Schwermetallen belastet sind, vorgesehen, um sie eventuell zu einem späteren Zeitpunkt einer Phosphorrückgewinnung zuzuführen. Derzeit gibt es in Deutschland allerdings noch fast keine technischen Anlagen dafür.

Wir fordern von der Politik konkrete Richtlinien zur Schaffung von geeigneten Strukturen zur Klärschlammentsorgung, d.h. Anlagen zur thermischen Verwertung sollten NUR an geeigneten Standorten in interkommunaler Zusammenarbeit betrieben werden. Privatwirtschaftliche Unternehmungen mit minimaler Filtertechnik, bei denen Gewinnmaximierung an erster Stelle steht, stellen ein hohes Risiko dar und führen zu hoher Verkehrs- und Umweltbelastung.