Die Bürgerinitiative setzt sich seit längerem intensiv mit dem Thema Klärschlamm und seiner zukünftigen Entsorgung und Verwertung auseinander. Die thermische Verwertung – also Verbrennung – ist nur ein Teilaspekt der Klärschlammentsorgung. Bundes- und Landesregierungen beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit der Thematik und es existieren bereits eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen. Die Rahmenbedingungen sind weitgehend vorhanden, wie so oft scheint es aber an der geeigneten Umsetzung zu mangeln, um eine gerechte Lastenverteilung für Mensch und Umwelt auf lange Sicht zu garantieren.

Folgendes Video zeigt eine vorbildliche Lösung der interkommunalen Vorgehensweise: Klärschlammverwertung an Standorten mit hohem Aufkommen. Interessant der Kommentar ab 0:40: „Vor den Kommunalwahlen am 26.Mai hetzten Lobbyisten gegen das Projekt in Rostock und verbreiteten bewusst Unwahrheiten. Gerade die Privatwirtschaft will mit der Klärschlammverbrennung Geld verdienen – ein unendliches, lukratives Geschäft.“

Momentan werden 23 Klärschlammverbrennungsanlagen in Deutschland betrieben, ca. 33 weitere sind in Planung. Das Klärschlammaufkommen in Deutschland liegt bei ca. 1,8 Mio. Tonnen in Trockenmasse gerechnet. Bis 2030 wird mit einem Rückgang des Aufkommens um 100.000 auf 1,7 Mio. Tonnen gerechnet. Das Bremer Beratungsunternehmen Trendresearch geht mittelfristig von einer Überversorgung an Klärschlammverbrennungsanlagen aus. Die geplanten Monoklärschlammverbrennungsanlagen, die überwiegend in Ballungsgebieten errichtet werden, werden die aufkommende Klärschlammmenge ausreichend verwerten können. Ein Versorgungsmangel mit einer Unterauslastung könnte entstehen. Der Standort in Breitenhart wäre insbesondere wegen der Nähe zur geplanten großen Anlage in Straubing absolut überflüssig und würde nur zu hohem Verkehrsaufkommen führen.

Wenn sie mehr über das Thema Klärschlamm wissen wollen. Hier eine Sammlung interessanter Links.

Hamburger Kolloquium z. Abwasserwirtschaft 2019; Harald Hanßen – Mitglied der Geschäftsführung bei der Hamburger Klärschlammverbrennung GmbH VERA: „KVA’s machen Sinn an Standorten, wo hohe Synergien geschaffen werden, z.B. Vorhandensein von ausgebildetem Bedienpersonal, techn. u. personelle Ressourcen – am Besten an bestehenden Kläranlagenstandorten. Durch die gemeinsame hoheitliche Aufgabenerledigung der kommunalen Entsorgung des Schlammes im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit ergeben sich positive Skaleneffekte. Kommunale Kooperationen haben den Vorteil, dass sie die Anlagenauslastung garantieren können. Neue Anlagen müssen belegen, dass die Beste Verfügbare Technik (BVT-Richtlinie) eingesetzt wird.“ Hier der ganze Beitrag:

Klärschlammentsorgung Straubing – SüdWasser GmbH

Südwasser GmbH (Straubing): Versorgung, Abwasserreinigung, Klärschlammentsorgung

Nachhaltige Klärschlammentsorgung im ländlichen Raum

Projekt greenIKK (Hochschule Landshut, 18.01.2021)